Musik mit einer Orgel zu realisieren, heisst für mich in erster Linie, mit ihr ins Gespräch zu kommen, sie zu fragen: Was gefällt dir – was gefällt dir nicht? Ich kann Ihnen versichern, sie gibt Antwort!
Eigentlich rächt sie sich immer, wenn man den Kontakt, das intensive Kennenlernen nicht sucht, wenn also kein wirklicher Dialog zustande kommt. Das kann aber auch heissen: Wenn die Orgel nein sagt, mit ihr zu kämpfen, immer nochmals neu nach wirklich zur Musik passenden Klangfarben zu suchen – manchmal die ganze Nacht lang.
Ein besonderes Glück ist es, wenn die Musik, die ich spiele, mit der stilistischen Epoche des Instruments übereinstimmt. Hier kann ich die Registrierangaben des Komponisten eins zu eins umsetzen – eine ideale Voraussetzung, um etwas von der Originalität und Echtheit dieser Musik mitzuerleben.
Ins Gespräch kommen möchte ich auch sehr gerne mit Ihnen, liebe Musikfreunde, auch wenn dies nicht so direkt geschehen kann wie bei einem Konzert. Zu den besten Lehrmeistern in Fragen der Interpretation gehören sicher die Orgeln selbst. Dann aber sind Sie gefragt, mit Ihren Eindrücken und Erlebnissen. Auch hier gilt, was einmal eine weise Frau gesagt hat: „Nichts sind wir ohne die anderen.“